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Kaffee ade. Mein Cut mit dem braunen Gold

Ich kann mich noch ganz genau daran erinnern, wie wir in der Schule das Thema Kaffee in der 4. Klasse durchgenommen hatten. Wir sollten damals unsere Eltern fragen, ob sie nicht Lust hätten, eine Woche lang auf das braune Gold zu verzichten. Meine Eltern haben nicht mitgemacht. Damals habe ich nicht verstanden wieso? Heute weiß ich, wieso! Denn Kaffee macht süchtig. Meine ersten Erfahrungen mit Kaffee machte ich während meiner Ausbildung zur Krankenschwester. Da sollten wir Azubis immer für den frischen Kaffee sorgen, wenn die nächste Schicht antritt. Dort lernte ich auf jeden Fall Kaffee kochen. :) 

Und das zog sich dann durch die 3 Arbeitsschichten durch. Egal zu welcher Schicht, Kaffee stand immer bei der Übergabe auf dem Tisch. Und es rettete mich oft, grade wenn ich Wechselschicht von Spät auf Früh hatte und man deswegen nicht soviel schlafen konnte. Es wurde immer klarer. Kaffee gehört  zum Alltag vieler, nein sogar sehr vieler Menschen dazu! Kaffee gehört zu meinem morgendlichen Ritual. Ich liebe es den Morgen so zu starten. Mhmm, alleine der leckere Kaffeeduft. Yammy. :)

 

Ehrlich gesagt wurde es ab 2011 noch ein bisschen krasser mit meinem Kaffeekonsum. Zu dieser Zeit hörte ich das Rauchen auf und wenn ich damals Lust auf eine Kippe hatte, griff ich zum Kaffee. Das war keine gute Angewohnheit und ich muss sagen, dass ich so bestimmt auf 3/4 Liter Kaffee am Tag kam. 

Das summiert sich. Die erste Tasse am Morgen. Die zweite bei der Übergabe. Die dritte dann beim Frühstück. Dann war wieder Übergabe und ich hatte schon die vierte Tasse intus. Natürlich hat sich das über die Jahre als Krankenschwester, aber auch im privaten immer mehr verfestigt. Kaffee gibt es einfach überall auf der Welt. Selbst in der kleinsten Provinz bekommt man einen Kaffee. Auch wenn dieser nur instant ist, man bekommt einen. Es wird neuerdings sogar suggeriert, dass Kaffee gesund ist, angeblich sogar 5 Tassen am Tag und das es an die tägliche Flüssigkeitsbilanz angerechnet werden darf! Ich persönlich mach das nicht. Da ich selbst spüre, wie mir der Kaffee das Wasser im Körper entzieht. Kaffee entzieht dem Körper nicht nur Flüssigkeit, sondern auch die Mineralien Magnesium, Calcium und Kalium und natürlich die B- Vitamine, welche mit dem Urin einfach ausgeschieden werden. Viele Menschen merken das, indem sie vermehrten Harndrang haben und deswegen öfters auf Toilette müssen. Aber nicht nur das. Es wird dem Körper kontinuierlich suggeriert, dass er sich im Streß- Zustand befindet. Herz-& Kreislaufsystem sind in Alarmbereitschaft, egal ob wir eigentlich nur im Büro sitzen und genüsslich am Morgenkaffee schlürfen. 

 

Mir gibt er trotzdem die nötige Energie in den Tag( wie ich zumindest immer dachte) und ich muss sagen, dass ich sogar nach dem geeignetem Zeitpunkt Ausschau hielt, wann ich meine Beziehung zu Mr. Coffee beende.

 

Warum ich das mache? WEIL, ich keine Lust habe, dass mein Tag vom Kaffee abhängig ist und dieser Kreislauf wiederholt sich ständig.

Denn nachmittags muss ich dann wieder zum Kaffee greifen. Ich achte so auf gesunde, hochwertige Nahrung. Da passt Kaffee leider nicht dazu! Ich möchte nicht von etwas abhängig sein, dass mir persönlich nicht gut tut.  

 

Tag 1 // 17.02.2020

 

Mein erster Gedanke nach dem Aufwachen war: " Oh nein ich darf heute keinen Kaffee mehr trinken, wie komm ich bloß in die Gänge?" Aber ich hatte schon vorgesorgt und mir einen Lupinenkaffee besorgt. Welcher mir Proteine zuführt und nicht wie der Kaffee Mineralien weg nimmt. Er schmeckt dem Kaffee am ähnlichsten und man kann ihn sogar zum Filtern kaufen. Er riecht leicht nach Karamell und schmeckt sogar noch besser wie Kaffee. Ich hatte also eine Alternative gefunden. :)

Trotzdem kam ich leider so gar nicht in die Gänge und war sehr sehr müde. Das war mir aber schon bekannt, denn vor 3 Jahren hatte ich schon einmal einen Kaffeeentzug hinter mir. Ich wusste also was auf mich zukam. :(

Diesmal möchte ich es aber mit euch teilen.

Laut wissenschaftlicher Sicht ist Kaffee die weltweit am häufigsten, konsumierte pharmakologisch aktive Substanz. 

Vielleicht hast du ja auch ein kleines Kaffeeproblem? Was ist denn deine erste Tat nach dem Aufstehen?

Probier doch einfach mal aus, auf die Morgenroutine zu verzichten? Wenn es dir leicht fällt und du gar keine Entzugssymptomatik, wie Kopfschmerzen, Müdigkeit, Erschöpfung, Mattigkeit, Reizbarkeit oder grippeähnliche Symptome zeigst,  dann hast du keine Probleme damit. 

Nachmittags wurde mir dann von meinem Papa ein Kaffee angeboten, allerdings habe ich abgelehnt, obwohl ich wirklich sehr drin hing und am liebsten einen getrunken hätte. Er hat dann auch drauf verzichtet. Zum Glück :)

Es kommt natürlich immer drauf an, wie stark dein Kaffeekonsum selbst ist, dementsprechend wirst du auch die Rechnung dafür bekommen. Der ganze Spaß geht ca. eine Woche. Das fatale daran ist, dass man sobald man wieder Kaffee regelmäßig trinkt, wieder erneut mit dem Entzug anfangen darf. 

HOWEVER!!!

 

Tag 2 // 18.02.2020

 

Heute Morgen bin ich aufgestanden und war überraschenderweise echt sehr fit. Ich war sogar total begeistert und informierte freudig meinen Freund darüber. 

Das Gefühl der Mattigkeit kam dann aber nach dem Frühstück und ist leider den ganzen Tag geblieben. Wie ein dumpfes Gefühl und einfach so energielos. Die Arbeit am Computer macht es leider nicht wirklich besser. 

 

 

Tag 3 // 19.02.2020

 

Schon gestern Nachmittag ist mir aufgefallen, dass ich mich gegen Abend hin eher wach gefühlt habe. Heute Morgen war ich auffallend wacher. Ich denke es ist auch sehr viel die Routine. Das Treffen mit Freunden. Die Gesellschaft die uns das Gefühl vermittelt, dass es  vollkommen normal ist, Kaffee  zu trinken. Ich hab schon viele sagen hören, dass das morgendliche Kaffee kochen für sie wie eine Zelebration ist. Der Duft des Kaffees steigt in die Nase. Ja ich muss auch echt sagen, es gibt natürlich schlimmere Drogen wie Kaffee. Aber überleg dir mal wie du den Kaffee nutzt. Er ist so allgegenwärtig in unserer Gesellschaft. Was ich einfach sehr fatal finde, ist dass man Entzugserscheinungen bekommt wie bei einem Drogenentzug. Nur ist es nicht so schlimm und schon ca. nach 1 Woche wieder vorbei. Auch sind unsere Rezeptoren die ganze Zeit vom Kaffee besetzt und der Körper ist kontinuierlich in Alarmbereitschaft innerlich und das kann einfach nicht gut sein.  Koffein stimuliert die Ausschüttung der Stresshormone Adrenalin und Cortisol. Diese werden permanent ausgeschüttet und als hätten wir nicht schon sowieso genug Streß von außen, fügen ihn wir uns nun auch noch innerlich zu! In der Folge schlägt das Herz schneller, der Puls steigt und die Blutgefäße erweitern sich. Stellt sich hier nur die Frage, müssen wir das unserem Körper antun? Umso länger ich darüber nachdenke, denke ich. Nein. Müssen wir nicht. 

Es dockt genau an den Rezeptoren an, die eigentlich für unseren Schlaf zuständig sind. Genau so bringt der Kaffee leider innerlich unser Gleichgewicht auseinander. 

Die Folgen sind dann Harndrang, Herzrasen, Zittern und Nervosität. 

Vielleicht erkennst du einige Symptome bei dir ja wieder. vielleicht auch nur, wenn du Zuviel Kaffee trinkst!

Ich halte durch und berichte morgen wieder. Genießt die Sonne, der Frühling kommt bald. Ich freu mich schon drauf!

 

Tag 4 // 20.02.2020

 

Puh heute bin ich wirklich ganz schlecht durch den Tag gekommen. Das zieht sich wie Kaugummi. Und ehrlich gesagt muss ich wirklich sagen, dass ich seit dem ich kein Kaffee mehr trinke auch mehr Hunger habe. Kaffee hat mein Hungergefühl irgendwie unterdrückt. Das wird mir jetzt immer mehr bewusst. Diese Erkenntnis hätte ich nicht gehabt, wenn ich meine Muster nie durchbrochen hätte. Echt ein bisschen verrückt alles. Nachmittags ist es weiterhin am Schlimmsten. Mir fällt auch auf, dass ich Kaffee so zwischendurch als Belohnung oder nach dem Essen gerne dran gehängt habe. Kaffee hat mir einfach ein gutes Gefühl gegeben. Das Gefühl, dass Kaffee mir immer hilft, fit und energiegeladen durch den Tag zu kommen. Das ist doch genau das warum Menschen Kaffee trinken, um wach und startklar zu sein. Effektiv soll man sein. Schnell. Ja das steckt trotzdem in jedem von uns drin. Dazu brauchen wir eigentlich keine braune Brühe :)

Früher hab ich Teetrinker immer ein bisschen belächelt und mir gedacht, dass es das doch gar nicht bringt, da Kaffee wenigstens einen Effekt hat. Naja.. wer weiß vielleicht bekomm ich in ein paar Jahren eine richtig gute Alternative im Cafe´ angeboten für Kaffee! 

 

Tag 5 // 21.02.2020

 

Freitag. Heute ist schon der fünfte Tag ohne mein Lieblingsgetränk. Heute Morgen hab ich festgestellt, dass mir ein bisschen die Nase gelaufen ist. Das war aber nur ganz kurz und ist jetzt schon wieder vorbei. Fakt ist, wenn ich rechtzeitig ins Bett gehe und auf meine 7-8 Stunden Schlaf komme, dann hab ich auch kein Problem frühs auf meinen Kaffee zu verzichten. Schwieriger ist es sogar nachmittags keinen zu trinken. Gestern hab ich mich allerdings erwischt wie ich mit meiner Freundin eine leckere Dinkelpizza essen war, dass ich mir ohne drüber nachzudenken ein Cola-Mischgetränk von einer regionalen Firma bestellt hab. Das kommt ganz selten mal vor. Aber ab und zu brauch ich das. Dazu steh ich auch, ich bin auch nur ein Mensch. :) Die Menge macht das Gift. 

Erst als es da war, kam mir: " Mist da ist doch auch Koffein drinnen. Ich war so im Gespräch mit meiner Freundin, dass die Bestellung relativ unbewusst von statten ging. Wahrscheinlich hat mein Unterbewusstsein allerdings ganz bewusst bestellt! Die Gier nach Koffein könnte es gewesen sein. Also um ehrlich zu sein, hab ich mich gestern selbst belogen. Es war schon bestellt und deswegen hab ich es dann auch getrunken. Vielleicht lag es auch am Rohrzucker, der bekanntlich auch schnelle Energie schenkt. Zucker halt.

 

Positiver Nebeneffekt sind übrigens, die weißen Zähne welche man dafür erhält. Denn Kaffee macht braune Zähne, also er verfärbt sie. Ähnlich wie bei den Rauchern. Raucht man und trinkt wie es oft üblich ist, dazu noch seinen Kaffee dann macht man es auch im Außen nicht besser. Das Innerliche hatten wir schon vor ein paar Tagen angesprochen. Was gibt es schöneres, als ein ansteckendes Lachen mit weißen Zähnen.

Seit Montag hab ich auch wieder mit dem Öl- ziehen angefangen. Das entlastet deinen Körper zusätzlich. Über die Nacht sammeln sich die ganzen Schadstoffe, da der Körper  über die Nacht entgiftet. Wenn du jetzt aufstehst und die ganzen Schlacken mit dem ersten Kaffee frühs wieder runter spülst, dann hat sich dein Körper die Arbeit umsonst gemacht. Nimmst du nun einen Löffel Kokosfett, Sesamöl oder Olivenöl und spülst damit deinen Mundraum wie beim Gurgeln, dann unterstützt du deinen Organismus bei deiner Entgiftung. Wichtig ist, nichts vorher zu trinken vorher und keine Zähne zu putzen! Das bitte erst danach und später den Mundinhalt nicht ins Waschbecken zu spucken, sondern in ein Tuch und in den Müll. Unser Grundwasser wird es dir danken. 

Zum Thema Öl ziehen berichte ich wann anders ausführlicher. Diesmal geht es nur um den Kaffee!

 

Tag 6 // 22.02.2020

 

Heute Morgen ohne Probleme aufgestanden. Wie immer nur kurz nachmittags dran gedacht, aber ansonsten geht es mir wirklich gut. Ich vermisse noch nicht mal irgendwas, da der Lupinenkaffee wirklich sogar noch besser schmeckt. Ich trinke ihn mit meiner Hafermilch ungesüßt( meine Lieblingsmilch).

 

Tag 7 // 23.02.2020

 

Heute war der erste Morgen, wo ich wirklich rein garkeine Gelüste mehr verspürt habe. Da mein leckerer Lupinenkaffee auch gefiltert werden kann, wie der normale Kaffee, ist der Morgen sowieso fast gleich. Nur der absolute KICK fehlt da natürlich. Aber ich hab mich ehrlich gesagt jetzt schon dran gewöhnt, dass es morgens ein klein bisschen länger dauert mit dem Aufwachen. 

 

Tag 8 // 24.02.2020

 

Tatataaaa ich glaube ich bin über den Berg. Natürlich wurde ich heute gleich auf die Probe gestellt. Mein Kunde wollte mich zum Kaffee einladen, habe dankend abgelehnt und einen Tee dafür erhalten. Das hätte ich früher nie gemacht. Heute kam es noch etwas stockend aus meinem Mund. WOW. Ich hab mir in dem Moment selbst auf die Schulter geklopft. 

Ich habe wirklich kein "TIEF" mehr, seitdem ich kein Kaffee mehr trinke. Was ich aber echt festgestellt habe ist, dass ich einen sehr guten Ersatz dafür benötige. Ohne den wäre es wirklich sehr schwierig geworden.

Ich persönlich hatte keine Probleme mit meinem Darm. Es kann aber natürlich durchaus sein, dass du nach dem Koffeinentzug nicht mehr so leicht auf die Toilette kannst. Dein Stuhlgang nicht mehr so geschmeidig ist. Kaffee ist nämlich auch ein Abführmittel. 

Der Körper braucht Zeit um sich umzugewöhnen. Der Mensch ist ein Gewohnheitstier. 

Gib deinem Körper die nötige Zeit. Das ist nichts anderes, wie mit den Geschmacksknospen der Zunge. Die brauchen auch Zeit um sich umzuorientieren. Meine Freundin Heike war heute zu Besuch und hat die Rosa- Rohkosttorte mit dem Lupinenkaffee probiert und war auch sofort begeistert.

Was ist mit dir? Probiere es doch auch mal aus. Mach doch mal was neues. Das Leben ist doch viel zu spannend, um immer dem gleichen Trott nachzugehen. Würde mich mega über Feedback zum Thema freuen. Schreib mir doch auf Insta und dem Post: " Kaffee ade- Mein Cut mit dem braunen Gold!

Herzallerliebst...es grüßt dich!

die Grünsprosse :)