
Hey ihr Lieben,
Mittwoch, 08.04.2020
Heute hab ich mit dem eigentlichen Heilfasten begonnen. Schon während den Entlastungstagen hab ich mich sehr leicht gefühlt und schon im Vorfeld 1,4 kg abgenommen. Gestern platzte ich vor Energie und tobte mich im Garten aus. Da gibt es Arbeit genug, welche schon lange liegen geblieben ist. Vordergründig stand heute das Abführen mittels Einlauf oder Glaubersalz. Das bedeutet das Badezimmer war der Ort, den ich am Meisten besucht habe. Ich habe mir wirklich einfach mal nichts vorgenommen, außer abends das erste Online -Yoga mit der lieben Nadine zu absolvieren. Ansonsten nichts. Das heißt ich hab mich wirklich mal nur auf mich konzentriert. Bücher gelesen, die ich schon lange mal lesen wollte. Für viel mehr Tagesplanung reicht es an dem Tag auch nicht wirklich, da man sehr viel auf Toilette muss. Aber genau das ist ja Sinn und Zweck. Den Darm im Voraus darauf einstimmen und ihn dann mit dem Abführen zu entlasten, damit er direkt loslegen kann mit seiner Arbeit.
Donnerstag, den 09.04.2020
Heute hatte ich morgens direkt nach dem Aufstehen noch Energie. Im Garten beim Pflücken des Spitzwegerich für den Tee, stellte ich auch fest, dass mein Kreislauf heute nicht mehr so stabil ist, wie sonst. Aber ich tendiere auch zu Kreislaufschwankungen, wenn ich nach langem Sitzen oder Liegen sehr schnell aufstehe. Mein Kopf ist oft schneller und der Körper kommt dann nicht so schnell nach. Das Blut ist noch zu sehr in den Beinen versackt. Mittags, nach dem Gassi gehen fühlte ich mich, wie nach einer durchzechten Nacht. Wie als hätte ich nicht genug Schlaf gehabt. Ich friere schneller und stehe heute wirklich sehr neben mir. Meine Konzentration ist im Keller und ich auch. Heute ist wirklich gar nichts mehr mit mir anzufangen. Meine Glykogenspeicher sind wohl jetzt aufgebraucht und mein Körper schaltet nun die Energieversorgung nochmals um. Einzukaufen ist definitiv nicht die beste Idee und rate ich in Zukunft auch jedem ab.
Wie schaut es mit dem Hungergefühl aus? Ich muss ehrlich sagen, es macht mir gar nicht soviel aus. Ich kann locker bis abends ohne Hungergefühle klar kommen. nur wenn es nach Essen riecht, dann kommen die Hungergefühle etwas hoch. Interessant find ich auch, dass einem dann viele verschiedene Gerichte einfallen, welche man schon lange nicht mehr gekocht oder zubereitet hat. Diese schreib ich ab heute auf eine Liste und werde sie dann später nachkochen. Direkt danach kommt aber auch gleich der Gedanke, für was ich gerade heilfaste. Das ist wirklich wichtig. Denn es soll nicht hungern sein, sondern ein bewusstes Weglassen der Nahrung. Hier liegt der große Unterschied.
Freitag, 10.04.2020
Heute Morgen war es ganz speziell. Als ich morgens aufwachte, dachte ich zuerst: " Oh, nein nicht noch so ein Tag, wo ich so drin hänge!" Doch es kam dann doch alles komplett anders. Mein zweiter Gedanke war, dass ich wirklich sehr starken Mundgeruch habe und das dringende Bedürfnis etwas zu trinken. Dazu muss ich sagen, dass ich gestern so ca. 6 Liter Flüssigkeit in Form von Tee und Wasser zu mir genommen habe. Also wirklich genug! Daran kann es auf keinen Fall liegen. Ich fing also mit dem Öl ziehen an, danach Zähne geputzt. Endlich konnte ich etwas trinken. Ich hatte so stark Durst, dass ich innerhalb von 10 min. 1 Liter Zitronenwasser eiskalt getrunken habe. Wow, das hat richtig erfrischt und innerlich und äußerlich richtig gut getan. Danach musste ich direkt auf die Toilette und dann kam etwas sehr interessantes. Nachdem ich mich sozusagen entleert hatte, war mein ganzes "ICH" wie ausgewechselt. Ich hatte plötzlich Energie. Fühlte mich innerlich und äußerlich total ausgeglichen und so wahnsinnig schwerelos. Wie als wäre der Ballast abgeschmissen worden und mein Körper hat direkt danach neue Energiezufuhr. Es ist ein unglaublich tolles Gefühl was einen überkommt. So etwas hab ich vorher nicht gekannt. Man fühlt sich einfach richtig zufrieden. Ist mit sich innerlich und äußerlich vollkommen! Nichts stört einen und man fühlt sich so leicht. Auch die Haut, gerade im Gesicht fühlt sich sehr samtig an. Ehrlich gesagt fühle ich mich gereinigt, irgendwie. Man kann das schwer beschreiben, man muss es einfach erlebt haben. Mein Freund, unser Hund Gypsy und ich haben den Tag dann genutzt um in der Natur zu sein. Es war ein herrlich, schöner, sonniger Tag und hat mir und meinem Gemüt noch den extra Kick gegeben. Die Sonne tut wirklich sehr gut momentan. Die Kälteempfindlichkeit ist weiterhin stark gegeben. Warme Socken und ein Kapuzenpulli runden diese Angelegenheit schön ab. Vorm Schlafen gehen wurde mein Freund noch angelernt mir einen Bauchwickel zu machen. Während der wohligen Wärmezuführung bin ich dann völlig gelöst eingeschlafen. Der Schlaf war so tief und erholsam. Es war echt unbeschreiblich schön und hat den Tag wunderbar abgerundet. Ich denke ich bin über den Berg!!! Yeah :)
Samstag, den 11.04.2020
Heute Morgen bin ich vor lauter Energieschub aus dem Bett gehüpft. Wahnsinn was einen da überkommt. Ehrlicherweise muss ich zugeben, dass ich am Meisten meine Morgenroutine, welche mit einem Lupinenkaffee mit Hafermilch startet, vermisse. Aber davon ist abzusehen, wenn man weiß für was man das tut. Ich war eben ein jahrelanger Kaffeetrinker und die Routine sitzt tief. Diesen hatte ich mir vor knapp zwei Monaten abgewöhnt. Was mir jetzt vorm Fasten zugute kam, da man ca. eine Woche vorher auf Koffein verzichten sollte, da sonst die Entzugssymptomatik zu groß werden könnte. Kopfschmerzen und Migräne sind keine Seltenheit. Das wird richtig hart, wenn man dann noch mit der Nahrungskarenz konfrontiert wird. Deswegen lohnt es sich, vorher damit aufzuhören. Danach hab ich die komplette Wohnung geputzt. Hat auch etwas reinigendes. Später war ich im Garten und hab dort noch ein bisschen gewerkelt. So verging auch dieser Tag, als hätte ich ganz normal gegessen, nur habe ich das eben nicht. Man spürt den Unterschied nicht ob die Nahrung von außen zugeführt oder von innen entnommen wird.
Sonntag, den 12.04.2020
Morgens aus dem Bett geschlichen( damit der Freund ausschlafen kann) den Hund gepackt und in den Wald zum Joggen gefahren. Ein wunderschönes Gefühl dort zwitscherten überall die Vögel und es war eine herrlich schöne Ruhe in diesem Wald. Die Frühblüher blühen dort noch immer, wie das Buschwindröschen oder die gelben Blüten des Scharbockskrauts. Diese breiten sich wie ein Waldteppich aus. Waldbaden wirkt sich nachweislich auf die Psyche aus. Die sekundären Pflanzenstoffe der Waldluft stärken das Immunsystem. Der Wald strahlt Ruhe aus, er wirkt auf unsere Psyche entspannend, das wiederum aktiviert positiv unser Immunsystem. Wie habe ich mich heute gefühlt?
Wunderbar, es ist schwer zu beschreiben, da man auch so schöne Tage erlebt und ich generell ein positiv gestellter Mensch bin. :) Beim Fasten ist es allerdings wirklich komplett anders. Da man irgendwie zu seinem Inneren findet. Man ist verbunden auf eine spezielle Art. Diese innere Ruhe hat mich voll gepackt. Hat auch etwas mehr innere Ruhe zu finden. Das ist eben ganzheitliches Fasten. Man spürt sich ganz anders und hört eher nach innen als nach außen. Als ich dann wieder zuhause war, hatten unsere Nachbarn in ihrem Steinofen selbstgemachte Pizza gemacht und uns natürlich eingeladen. Selbst der Duft machte mir zu schaffen, da mein Geruchs-& Geschmacksinn jetzt auf Hochtouren laufen und alles noch viel intensiver wahr nehmen. Mein Freund hat dann eine Pizza über den Zaun(Corona-Zeiten) überreicht bekommen und sich diese im Liegestuhl im hinteren Garten einverleibt. Das war schon eine harte Zerreißprobe. Das war das erste Mal, dass ich mich schlecht gefühlt hab. Ich hätte auch echt sehr gerne eine gegessen. "Puh, was solls!" dachte ich und hab mich mal wieder mit Aufräumen abgelenkt. Auch dieser Tag verging. Irgendwie!
Montag, 13.04.2020
Es ist überhaupt nicht so, dass man kontinuierlich an Essen denkt, aber der Geruch ist wirklich mit Abstand das Schlimmste, was man einem Fastenden antun kann. Meine Schwiegermutter wohnt unten im Haus und diese hatte jetzt über die Ostertage keine bessere Idee, als zu backen. Heute gab es selbstgemachte Apfel-Zimt -Schnecken und das ganze Haus hat danach gerochen. Leider! Der Duft strömte durch das ganze Haus und das war wirklich sehr hart. Obwohl man so eigentlich keinen Hunger hat. Klar, keine Frage man denkt immer wieder an Essen. Hat deswegen aber schon lange kein Magenknurren mehr. Es blieb mir nichts anderes übrig, als eine Duftkerze ins Treppenhaus zu stellen. Also jeder der alleine wohnt und noch keine Familie hat, hat definitiv große Vorteile beim Fasten. Man muss sich nur alleine versorgen oder der Partner nimmt Rücksicht, das funktioniert auch super!
Dienstag, den 14.04.2020
Heute war klar, es ist nur noch ein Tag, der geht schnell rum. Genau so war es auch. Ich konnte leider nicht viel raus, da ich großen Bürotag geplant hatte. Das musste sein. Erst abends als ich fertig war, konnte ich noch kurz die letzten Sonnenstrahlen abfangen. Nur die paar Strahlen erhellen einen das Gemüt. Beim Fasten noch mehr. Der Unterschied liegt hier auch ganz klar daran, dass man natürlich vermehrt friert. Aber die Sonne ist auch so herrlich. Wem sag ich das? ;)
Witzig heute hab ich fast gar nicht ans Essen gedacht. Aber wenn man damit so konfrontiert ist, dann fällt einem auf, wie viele Menschen über Essen reden und das bei fast jedem zweiten Satz. Das ist echt Wahnsinn. Auf Instagram konnte ich nicht lange bleiben, da dort Foodporn groß geschrieben wird und ständig leckere Gerichte über mein Bildschirm fliegen. Also freute ich mich insgeheim schon auf morgen.
Mittwoch, den 15.04.2020
YEAH! Ich hab es geschafft. Ich habe 7. Tage nur Gemüsebrühe ohne Salz, Tee und Wasser zu mir genommen. Eine ganze Woche nur mir, meiner Gesundheit, meinem Körper gewidmet. Um 9 Uhr stand dann meine liebe Freundin mit dem heißersehnten Bio- Apfel mit einem Schleifchen vor der Tür. Natürlich musste ich das Fastenbrechen erst noch etwas zelebrieren. Dann biss ich endlich in den Apfel. Es war genau so, wie alle sagen. Ein absolutes Geschmackserlebnis. Der Apfel war so unendlich süß. Lecker, saftig. Sie hat auch noch den Schönsten ausgesucht. Purpurrot. Genüsslich verspeiste ich diesen sagenhaften Apfel. Wie geht nochmal beißen? Danach sind wir noch mit Gypsy(unser Mischlingshund) am Main spazieren gegangen. Es war ein tolles Fastenbrechen für mich.
Fazit: Ich habe in 7 Tagen 6,3 Kg Gewicht verloren.
6,3 Kg: Ca. 3 kg Fettgewebe; 3 Kg Toxine, Schlacken, Eiweißablagerungen, Salze
Gerade jetzt ist es wichtig, dass man mit der richtigen Aufbaukost aufbaut und nicht mit zu viel Nahrung den Darm wieder belastet. Er hatte jetzt eine Woche lang Pause und konnte sich schön erholen. Wenn ich jetzt Massen in mich hinstecken würde, wäre er sofort überfordert. Deswegen wird meine selbst kreierte Aufbaukost auf rein pflanzlicher Basis sein. Der Körper hat dann weniger Aufwand und kann die Nahrung mit vielen Ballaststoffen besser verarbeiten. Hochwertige pflanzliche Eiweiße stehen außerdem auf dem Plan. Viele Menschen machen hier den größten Fehler und essen dann direkt wieder normal. Also sind sie auch genauso schnell wieder beim alten Gewicht. Man darf auch etwas draus lernen und seine Ernährung umzustellen fällt danach wirklich viel leichter.
Ich werde wieder fasten! Spätestens im Herbst. Vielleicht auch früher. Es war ein richtig tolles Gefühl und jeder sollte es mal in seinem Leben mindestens 1 Mal ausprobiert haben.
